Was ist eine private Kunstsammlung?
Neben den öffentlichen Sammlungen in Kunstmuseen existieren auch solche, die sich in privater Hand befinden. Für die Kunstmuseen spielen die Privatsammlungen eine große Rolle, denn ein erheblicher Anteil ihrer Bestände setzt sich aus ihnen zusammen. Viele der Privatsammlungen gingen im 19. Jahrhundert durch Schenkung oder Kauf in den Besitz der Museen über.
Viele Museen tragen darum den Namen ihres Stifters.
Einige Privatsammlungen werden dauerhaft in öffentlichen Museen ausgestellt. Sie werden staatlich subventioniert, obgleich es sich dabei nur um eine Leihgabe von Privatleuten handelt, die oftmals ein milliardenschweres Vermögen besitzen. Neben den Privatleuten gibt es inzwischen auch Unternehmen, die sich als Sammler auf dem Markt etabliert und daraus einen eigenen Geschäftszweig gemacht haben. Das erwirtschaftete Geld fließt oftmals in Steueroasen und bereichert dadurch einige wenige Großinvestoren. Der Einfluss des öffentlichen Sektors auf Kunst und Kultur nimmt dadurch ab.
Auch für kürzere Zeiträume werden private Sammlungen in Museen ausgestellt. Einer der wichtigsten, zeitgenössischen Sammler ist der Franzose François Pinault. Immer wieder stellt der Milliardär seine Kunstschätze in europäischen Museen aus. Insgesamt befinden sich drei- bis viertausend Werke in seiner Obhut, die er in seinem Privatmuseum in Venedig untergebracht hat.
Die meisten Museen legen jedoch Wert darauf, auch bei der Ausstellung privater Kompositionen ihr Mitspracherecht zu behalten. Sie bestimmten gemeinsam mit den Kuratoren des Sammlers, welcher Themenschwerpunkt gesetzt und welche Objekte schlussendlich ausgestellt werden. Da die öffentlichen Mittel nicht ausreichen, sind die Museen immer öfter auf solche Leihgaben aus privater Hand angewiesen. Kritiker stören sich vor allem daran, dass durch die öffentliche Ausstellung der Wert der Privatstücke noch weiter steigt.